Wenn Pädagogen in Kitas und Grundschulen Probleme damit haben, dass Kinder immer wieder die bestehenden Regeln ignorieren, dann kann es unter anderem daran liegen, dass die  Mädchen und Jungen die Regeln im wahrsten Sinne des Wortes nicht verstanden haben, weil sie noch nicht lesen können.

Eine Lösung könnten kleine, selbstgebastelte Hinweisschilder sein. Wenn diese mit den Kindern gemeinsam angefertigt werden, hat das nicht nur einen positiven Effekt auf die Akzeptanz der Regel, sondern die Kinder habe es auch leichter, die Regel zu verinnerlichen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Die kleine Johanna legte für sich und ihre Familie die Kloregeln fest und klebte sie an die Wand im Bad. Ihre Bedeutung:

1. Tür auf

2. Licht an

3. Tür zu

4. Hose runter

5. Auf das Klo setzen und pullern oder kacken und dann spülen.

6. Hose hoch

7. Hände waschen

8. Abtrocknen

9. Licht aus

10. Tür zu

Selbstverständlich lassen sich diese Kloregeln auch in der Kita, der Grundschule oder dem Hort an die Wände der Toiletten kleben. Für Eltern hat das einen schönen Nebeneffekt: Sie merken nicht nur, dass ihre Kinder in den Einrichtungen Ernst genommen werden (Stichwort Partizipation), sondern erhalten auch eine Idee, die sie in die Familie mit übernehmen können. Denn Kindern tut es wohl, manche Regelungen an beiden Stellen anzutreffen, sich auf diese Weise in Regeln heimisch zu fühlen.

Gut sind Eltern beraten, die sich für die Regeln in der Kindereinrichtung ihrer Kinder interessieren. Sie können ihre Kinder dabei unterstützen, die Kita- oder Schulregeln einzuhalten oder mit ihnen darüber zu sprechen. Nicht alle Kinder kommen automatisch mit allen Regeln zurecht – sie benötigen einen vertrauten Ansprechpartner. Und wer ist dem Kind vertrauenswürdiger als die die eigenen Eltern?

Das Beispiel stammt aus dem Buch “Mit Kindern Regeln regeln” von Ulrike Leubner.